Geräteprüfung von steckbaren elektrischen Betriebsmitteln nach SNG 482638
Elektrische Geräte begleiten unseren Arbeitsalltag. Umso wichtiger ist es, dass sie zuverlässig funktionieren – und vor allem sicher sind. Die periodische Geräteprüfung hilft mit, Unfälle zu verhindern und Betriebsausfälle zu vermeiden.
Die Prüfungen nach SNG 482638 decken verschiedene sicherheitsrelevante Aspekte ab:
- Sichtprüfung
- Messung des Schutzleiterwiderstands
- Isolationswiderstandsprüfung
- Funktionsprüfung
- Prüfung des Differenz- und der Berührungsstroms
Welche Prüfungen im Detail durchgeführt werden müssen, hängt von der Schutzklasse des Geräts ab
Die Geräteprüfung ist gesetzlich verankert. Die Verordnung über die Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten verlangt im gewerblichen Umfeld die regelmässige Prüfung aller elektrischen Betriebsmittel. Eine fachgerechte Prüfung schützt Mitarbeitende, verhindert Unfälle und hilft, Mängel frühzeitig zu erkennen. Schäden an Kabeln, Isolationsdefekte oder Manipulationen an Geräten gehören zu den häufigsten Ursachen für Stromunfälle. Die Sichtprüfung ist deshalb der erste und wichtigste Schritt im Prüfprozess. Viele Mängel werden bereits dabei erkannt.
Neben der Sichtprüfung umfasst eine vollständige Geräteprüfung auch die Überprüfung der Schutzmassnahmen gegen elektrischen Schlag, die Messung des Schutzleiter- und Isolationswiderstands sowie die Funktionsprüfung. Welche Prüfungen im Detail durchgeführt werden müssen, hängt von der Schutzklasse des Geräts ab. Gerade bei älteren Geräten ist das Typenschild jedoch oft unleserlich oder fehlt ganz. Dann sind Erfahrung und Know-how des Prüfers gefragt. Denn nicht das Messgerät, sondern der Mensch beurteilt die Sicherheit.
Organisation ist die halbe Prüfung
Die eigentliche Prüfung dauert meist nur wenige Minuten. Die grösseren Herausforderungen liegen oft in der Vorbereitung. Welche Geräte müssen geprüft werden? Wo sind sie im Einsatz, wie oft und unter welchen Bedingungen? Je nach Umgebung kann das Prüfintervall stark variieren. So benötigen Geräte in rauen oder mobilen Umgebungen häufigere Kontrollen als Geräte in geschützten Werkstattbereichen. Die SNG 482638 liefert wertvolle Hinweise zur Organisation der Prüfung. Sie basiert auf den europäischen Normen SN EN 50678 und SN EN 50699 und ist auf Schweizer Betriebe abgestimmt.
Ein sinnvoller Einstieg in die Geräteprüfung beginnt mit der Sichtung des Geräteparks. Das schafft Übersicht, ermöglicht das Aussortieren defekter Geräte und erleichtert die Festlegung geeigneter Prüfzyklen. Wer frühzeitig eine durchgängige Dokumentation aufbaut, spart bei Folgeprüfungen Zeit. Moderne Prüfgeräte bieten dafür integrierte Lösungen mit QR-Codes oder NFC-Tags.
Kompetenz schafft Vertrauen
Damit die Prüfung den gewünschten Nutzen bringt, braucht es mehr als ein gutes Prüfgerät. Es braucht geschultes Personal, das Gefahren erkennt, Schutzmassnahmen beurteilt und mit den Verfahren vertraut ist. Electrosuisse bietet dafür praxisnahe Kurse auf verschiedenen Niveaus – vom Grundkurs bis zur Weiterbildung für erfahrenes Prüfpersonal. Die Inhalte orientieren sich an den anerkannten Regeln der Technik. Ein Schwerpunkt liegt auf der praktischen Arbeit am Objekt. Dabei geht es nicht nur ums Messen, sondern auch um das Interpretieren und Dokumentieren der Resultate.
Die Kurse richten sich sowohl an Mitarbeitende ohne elektrotechnische Vorkenntnisse als auch an Fachpersonen wie Betriebselektriker oder Kontrollberechtigte.