Intelligente Zutrittslösung: Schlüssellos und zukunftssicher

In vielen Anwendungen hat der Einzug digitaler Geräte und Mittel in den vergangenen Jahren enorm zugenommen, bezahlt wird mit der Smartwatch, das Smartphone dient als Autoschlüssel und Bank-Angelegenheiten werden online getätigt. Doch um unsere Haustüre zu öffnen, benutzen wir nach wie vor einen mechanischen Schlüssel, dessen Grundprinzip sich seit der Antike kaum verändert hat. Warum eigentlich?

Schlüssel
Quelle: i-Stock ArisSu

Schlüssellose Zutrittslösungen haben sich in den USA und im asiatischen Markt bereits etabliert. In Europa und insbesondere in der Schweiz fristet die Technologie jedoch noch ein Nischendasein. Zu kompliziert, zu unsicher, zu teuer – die Ausreden sind mannigfaltig. Kurioserweise stellen sich diese Bedenken bei anderen Dingen, die wir im Alltag digital lösen, kaum mehr. Eine Rechnung online zu bezahlen oder seine Einkäufe mit dem Smartphone zu begleichen, sind beispielsweise längstens zur Normalität geworden. Woran diese Zurückhaltung insbesondere in der Schweiz liegt, hat auch historische Gründe, wie Lukas Baumann, Product Manager bei Salto Systems, einem Anbieter von digitalen Zutrittslösungen preis gibt: «In den nordischen Ländern wie Dänemark, Finnland oder Schweden ist die Akzeptanz für elektronische Zutrittssysteme bereits gross. Hierzulande sieht die Situation ein wenig anders aus. Mit den Schweizer Kaba-Schliesszylindern war und ist nach wie vor ein intelligentes, strukturiertes mechanisches Schliesssystem weit verbreitet, mit welchem auch komplexere Schliessanlagen gebaut werden können.» Während im Ausland für die Wohnung, den Briefkasten und die Waschküche unterschiedliche Schlüssel üblich sind, ist der Schweizer mit dem Alleskönner-Schlüssel fast schon verwöhnt. «Die Akzeptanz nimmt aber auch in der Schweiz immer mehr zu, gerade im Privatbereich, wo sich elektronische Systeme selbst installieren lassen», so Baumann weiter.

Digitale Lösungen bringen Vorteile

Was braucht es aber, um der Technologie auch in der breiten Masse, sprich auch in Mehrfamilienhäusern und insbesondere Mietwohnungen, zum Durchbruch zu verhelfen? Es ist von entscheidender Bedeutung, die Vorteile eines Wechsels von der bewährten Mechanik auf elektronische Mittel für Immobilienverwaltungen und Investoren klar aufzuzeigen. Salto Systems bietet hier mit Homelok ein modernes, cloudbasiertes Zutrittssystem an, das spezifisch für die Anwendung zwischen Vermietern und Mietern, oder Verwaltung und Eigentümer konzipiert ist.

Der Nutzen, der ein solches System mit sich bringt, ist vielfältig. «Mit dem Einsatz von Elektronik können wir verschiedenste Prozesse, die heute noch sehr stiefmütterlich behandelt werden, extrem einfach umsetzen», so Baumann. Wenn beispielsweise ein Handwerker Zutritt zu einer Liegenschaft oder Wohnung benötigt, ist es heute üblich, dass dieser zuerst über das Verwaltungsbüro den Schlüssel entgegennimmt, oder dass der Mieter zu Hause sein muss. Mit dem Homelok-System von Salto wird es nun möglich, die Türe auch aus der Ferne zu öffnen oder den Handwerkern zeitlich begrenzte, digitale Schlüssel zuzuweisen. Die Protokollierung aller relevanten Vorgänge gewährleistet die lückenlose Dokumentation und Übersicht über die Öffnung von Türen und den Abschluss von Handwerker­arbeiten. «Die zeitlichen Aufwände und monetären Auswirkungen, die mit derartigen Prozessen einhergehen, können bereits signifikante Einsparungen mit sich bringen. Auch eine Wohnungsübergabe mit dem Aushändigen der Schlüssel oder eine Wohnungsbesichtigung können mit geringem Aufwand digitalisiert werden», erläutert der Product Manager weiter. «Einfach gesagt: Mit nur einem Knopfdruck können wir digitale Schlüssel versenden, ganz egal ob für die Dauerfreigabe oder mit zeitlicher Gültigkeit.»

Lukas Baumann
Lukas Baumann, Product Manager bei Salto Systems: «Mit Salto Homelok können wir mit einem Knopfdruck digitale Schlüssel versenden, ganz egal ob für die Dauerfreigabe oder mit zeitlicher Gültigkeit.»
Quelle: Electrosuisse

Schnell installiert – Sicherheit garantiert

Das Homelok-System ist nicht nur für den Einsatz in Neubauten konzipiert, sondern kann auch mit geringem Aufwand nachgerüstet werden. Salto Systems, respektive die mit dem Unternehmen zusammenarbeitenden Fachpartner, können klassische mechanische Schliesszylinder innerhalb kürzester Zeit austauschen. Durch den Einsatz der SVN-Technologie (Salto Virtual Network) können Geräte auch offline, ohne direkte Verbindung zur Cloud, ins System eingebunden werden. Dadurch entfällt jeglicher Verkabelungsaufwand. Dabei werden die Zutrittsrechte über das Nutzermedium zur Tür transportiert, entweder über das Smartphone oder die RFID-Medien.

Doch wie sicher sind solche kontaktlosen Technologien? Insbesondere der Zugang mit RFID-Karten ist in der vergangenen Zeit in Verruf geraten, als sich Millionen von Hoteltüren mit ­gehackten Karten öffnen liessen. Lukas Baumann ­beschwichtigt: «Veraltete ­Kartentechnologien können dazu führen, dass Schlösser unsicher werden. Hier gilt es schnellstmöglich seine Partner zu informieren und auf die neuste, sichere und ­verschlüsselte Version zu wechseln.» Daher ist ein Smartphone grundsätzlich immer sicherer als eine Zugangs­karte. Mit dem digitalen Schlüssel in einem Smartphone lässt sich dessen Rechenpower benutzen, um eine starke Verschlüsselung nach neusten Methoden einzusetzen, die praktisch unknackbar ist. Baumann ergänzt: «Zusätzlich haben wir ein sogenanntes HSE (Hardware Secure Element) in jeder Komponente installiert, also einen Chip als eine Art Tresor, der erst die Verbindung freigibt, wenn alle Parameter übereinstimmen und sicherstellt, dass die komplette Kommunikation zwischen der Cloud und der Komponente an der Tür verschlüsselt ist.». Die Gewährleistung der Sicherheit ist das oberste Gebot in solch einem Business, daher stehen bei Salto auch über 300 Entwickler jeden Tag im Einsatz, um höchste Standards in den Anwendungen garantieren zu können.

«Mit dem Einsatz von Elektronik können wir verschiedenste Prozesse, die heute noch sehr stiefmütterlich behandelt werden, extrem einfach umsetzen.»
Lukas Baumann

Durch den Batteriebetrieb der Komponenten wird auch im Falle eines Stromausfalls sichergestellt, dass der Zutritt weiterhin gewährleistet ist. Auch ein Ausfall der Cloud respektive, wenn das Schloss nicht mehr mit dieser kommunizieren kann, ist kein Problem. Das System bleibt auf seinem letzten Stand, bei dem alle zugriffsberechtigten Geräte ihre Gültigkeit behalten, und somit voll funktionsfähig. Die Batterie selbst besitzt eine Lebensdauer von rund zwei Jahren – der Stand wird durchgehend überwacht und Anwender werden frühzeitig informiert, sollte die Kapazität zur Neige gehen. Der Wechsel kann sogar durch das Facility Management ausgeführt werden, ohne dass die Mieterschaft dafür anwesend sein muss.

Ein Blick in die Kugel

Und was bringt die Zukunft? Für das Smartphone sind beispielsweise biometrische Authentifizierungen mittels Gesicht oder Fingerabdruck mittlerweile gang und gäbe. Auch Salto arbeitet an einer Lösung, welche durch eine spezielle Einlernmethodik und hohen Sicherheits­standards besonders geschützt sein soll. «Das Ganze befindet sich aber noch im Entwicklungsstadium. Denn wenn wir von Salto ­etwas auf den Markt bringen, muss das zu 100 Prozent überzeugen und die Nutzerfahrung dementsprechend hoch sein», verrät Lukas Baumann abschliessend.

saltosystems.com

Salto Homelok

Salto Homelok ist ein cloudbasiertes Zutrittssystem, das spezifisch für die Anwendung zwischen Vermietern und Mietern, oder Verwaltung und Eigentümer konzipiert ist. Die Technologie ermöglicht eine dezentrale Schlüssel- und Rechteverwaltung, wodurch mechanische Schlüssel überflüssig werden. Das System eignet sich besonders für Wohnliegenschaften, Ferienwohnungen, Studentenwohnheime oder ähnliche Anwendungen. Durch die Cloud-Infrastruktur sind Ereignisse jederzeit in Echtzeit abrufbar und die Anlagenver­waltung bedingt lediglich ein internetfähiges Gerät mit einem Webbrowser oder einer mobilen Applikation. Damit entfällt ein lokaler Server und die damit einhergehenden administrativen Tätigkeiten. An Homelok werden sowohl über Funk und Internet verbundene Türkomponenten (Online-Komponenten) sowie solche, die über das SVN (Salto Virtual Network) mit dem System interagieren, unterstützt. Die Integration von Komponenten über SVN ermöglicht eine elektronische, hochflexible und sichere Ausstattung von Zugangspunkten.