Energieversorger setzen vermehrt auf erneuerbare Energie

Eine aktuelle Vergleichsstudie des Bundesamts für Energie zeigt, dass Energieversorgungsunternehmen (EVU) bei den erneuerbaren Energien teils schon weit sind. Bei der Effizienz auf der Verbraucherseite, der Transformation in Richtung erneuerbare Wärmeversorgung und bei den Themen «intelligente Netze» und «Digitalisierung» machen die EVU immerhin vorwärts. 

Windturbine
Quelle: Pixabay - Pfüderi

An der siebten Vergleichsstudie nahmen 111 EVU aus der Schweiz teil, die Strom, Wärme und Gas an ihre Kunden liefern.

Strom

65 der 97 teilnehmenden Stromlieferanten beliefern ihre Kundschaft heute schon zu 80 bis 100 Prozent mit erneuerbarer Elektrizität.

Wärme

Bei der Wärme beträgt der erneuerbare Anteil am Gesamtwärmeabsatz rund 80 Prozent. Potenzial gibt es noch bei der Spitzenlastdeckung. Sie erfolgt vielfach noch über fossile Energien.

Gas

Im Bereich Gas sind die EVU deutlich weniger weit. Hier liegt der Anteil an erneuerbarem Gas im Liefermix erst bei knapp 10 Prozent. Dieser Rückstand beim Gas dürfte auch darauf zurückzuführen sein, dass für einen Ersatz des gesamten Gasabsatzes nicht genügend Biogas oder anderes erneuerbares Gas zur Verfügung steht. Von den 109 Gasversorgungen in der Schweiz haben sich 44 am EVU-Benchmarking beteiligt.

Künftige Herausforderungen

Das neue Energiegesetz legt fest, dass der Stromverbrauch bis 2035 um 2 TWh gesenkt werden soll. Dabei spielen die EVU eine zentrale Rolle: EVU mit einem Stromabsatz von 10 GWh pro Jahr oder mehr haben neu Zielvorgaben für die Energieeffizienz einzuhalten, die sie über die Umsetzung von Massnahmen bei ihren Endverbrauchern erreichen sollen. Ein konkretes quantitatives Stromeinsparziel haben sich 44 EVU von 97 EVU gesetzt.

Eine grosse Herausforderung für die EVU ist die Digitalisierung. Das Thema betrifft alle Unternehmensbereiche; es geht um die Vernetzung zwischen Erzeugung, Netz und Speicherung, aber auch um die digitale Anbindung der Verbraucher. Von den mittleren und grossen EVU verfügen praktisch alle über eine Strategie und/oder entsprechende Ziele. Bei den kleinen EVU hingegen haben 24 Prozent noch keine Digitalisierungsstrategie.

Zur Studie

Insgesamt decken die teilnehmenden EVU rund 44 Prozent des Schweizer Stromabsatzes, 61 Prozent des Gasabsatzes und rund 46 Prozent des Wärmeverbrauchs ab. Bei 56 der 111 EVU handelt es sich um Querverbundunternehmen, die in 2 oder 3 Sparten tätig sind. 92 EVU stammen aus der Deutschschweiz, aus der Westschweiz haben sich 14 EVU an der Studie beteiligt, aus dem Tessin 5 EVU.

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