Flutlichtmasten: Sicher geprüft

Die Umstellung von traditionellen Flutlichtleuchten auf LED-Leuchtmittel in Schul- und Sportanlagen ist eine drängende Aufgabe, die nebst verbesserten Lichtverhältnissen auch signifikante Energieeinsparungen verspricht. Trotz des klaren Nutzens zögern viele Betreiber, diesen Schritt zu gehen. Ein Hauptgrund sind die befürchteten hohen Investitionskosten, insbesondere wenn angenommen wird, dass die bestehenden Masten ersetzt werden müssen.

Inspektion der Flutlichtanlagen
Inspektion der Flutlichtanlagen: Die Schweizer Prüfstelle für Elektrotragwerke bietet nachhaltige Mastprüfungen. Anstatt einem vorschnellen und kostspieligen Austausch der Masten, ebnet die sorgfältige Analyse und gezielte Sanierung den Weg für eine Modernisierung.
Quelle: Spet

In der Schweiz haben viele Flutlichtmasten eine Lebensdauer von 40 bis 50 Jahren erreicht. Ihr Zustand ist oft nicht genau bekannt, und sichtbare Alterungserscheinungen wie verwitterte Zinkschichten oder Korrosion veranlassen Elektrobetriebe, einen Austausch der Masten zu planen. Die Situation wird durch fehlende Unterlagen zur ursprünglichen Statik und Belastbarkeit der Masten zusätzlich erschwert.

Die Schwierigkeit im Umgang mit alten Flutlichtmasten

Masten sind im Laufe der Zeit verschiedenen Einflussfaktoren ausgesetzt, die ihre Lebenserwartung und die Sicherheit ihres Betriebs reduzieren können. Korrosion, hervorgerufen durch ständige Feuchtigkeit, insbesondere am direkt im Erdreich stehenden und zu wenig gut abgeschirmten Mastfuss, sowie Schäden durch ammoniakhaltigen Hundeurin entlang beliebter Spazierwege, stellen ein erhöhtes Risikopotenzial dar.

Darüber hinaus kann Materialermüdung durch übermässige Belastungen, wie das Hinzufügen weiterer Leuchten oder Anzeigetafeln, die ursprünglich nicht vorgesehen und entsprechend nicht berechnet waren, zu Ermüdungsbrüchen führen. Andere Faktoren wie Vibrationen, verursacht durch Wind und Verkehr, ein schwaches, instabiles Fundament, unzureichende Materialqualität, Schäden durch Unfälle oder Vandalismus sowie mangelnde Wartung mindern ebenfalls die Lebenserwartung der Masten.

Rost
Sicherer Stand trotz Rost: Eine professionelle Analyse ist in solchen Fällen unabdingbar.
Quelle: Spet

Wegbereiter der Effizienz: Mastprüfung und Modernisierung

Anstatt einem vorschnellen und kostspieligen Austausch der Masten, öffnet die sorgfältige Analyse und gezielte Sanierung den Weg für eine nachhaltige Modernisierung. Für die Umrüstung auf eine energieeffiziente LED-Beleuchtung sind drei Schritte entscheidend:

1. Standsicherheitsprüfung/Mastkontrolle: Eine umfassende Prüfung der Masten ist der erste Schritt zur Bewertung ihrer Weiterverwendbarkeit. Die Schweizer Prüfstelle für Elektrotragwerke setzt hierfür auf ein modernes, zerstörungsfreies Verfahren, das eine ganzheitliche Erfassung des Zustandes von Mast und Fundament ermöglichen. Das Ergebnis ist ein belegbarer Standsicherheitsnachweis, der den sicheren Weiterbetrieb über mehrere Jahre hinweg bestätigt und etwaige Sanierungsmassnahmen vorschlägt.

2. Statiknachweis der neuen Beleuchtung: Die neuen LED-Leuchtmittel unterscheiden sich hinsichtlich Gewicht und Windangriffsfläche von den alten herkömmlichen Leuchten. Basierend auf der Mastprüfung wird ein Statiknachweis für die neuen Belastungskonstellationen erstellt, der die Konformität mit den Normen EN40 und SIA261 bestätigt.

3. Sanierung und Ertüchtigung: Falls aufgrund der vorausgegangenen Mastprüfung oder Statikberechnung erforderlich, werden nun vor der Installation der neuen Leuchten Sanierungsmassnahmen durchgeführt, um die Masten auf den neuen Einsatz vorzubereiten.

Diese methodische Vorgehensweise garantiert nicht nur die Sicherheit und Konformität der Anlagen, sondern ermöglicht auch erhebliche Kosteneinsparungen und fördert den nachhaltigen Umgang mit bestehenden Ressourcen. Durch die Kombination aus Fachexpertise und fortschrittlichen Prüftechniken wird der Grundstein für eine zukunftsfähige Beleuchtungslösung gelegt.

Budgetfreundliche Beleuchtung: Der finanzielle Nutzen der Mastprüfung

Erfahrungen aus der Praxis belegen, dass durch den Verzicht auf den Austausch von Masten und die damit hergehenden Tiefbau- und Montagearbeiten erhebliche Kosteneinsparungen möglich sind. Über 50 Prozent der Projektkosten können eingespart werden, ein signifikanter finanzieller Vorteil, der die Entscheidung für die Modernisierung mit LED-Beleuchtung erleichtert.

Das konkrete Einsparungspotenzial durch den Verzicht auf den Austausch der Masten ist beträchtlich. Für einen Sportplatz mit sechs Flutlichtmasten belaufen sich die Kostenersparnisse auf 50 000 bis 75 000 Franken. Dies entspricht nicht selten der Hälfte oder sogar mehr der gesamten Projektkosten.

Zusätzlich können Sportvereine die finanzielle Belastung durch Fördermittel weiter reduzieren. Beispiele hierfür sind das Projekt LEDforFoot des Schweizerischen Fussballverbands (SFV) und die Unterstützung durch die Swisslos-Sportförderung.

Sportplatz
Fallbeispiel eines Sportplatzes mit sechs Masten: Die Entscheidung, bestehende Masten dank sorgfältigen Prüfungen zu erhalten, entfaltet Einsparungspotenzial.
Quelle: Spet

Fazit: Leuchtende Zukunft ohne unnötige Kosten

Die fortschrittliche Umstellung von herkömmlichen Beleuchtungssystemen auf eine energieeffiziente LED-Technologie markiert einen Wendepunkt für Schul-, Sport- und öffentliche Einrichtungen in der Schweiz. Im Zentrum steht nicht nur der Wunsch nach besserer Beleuchtungsqualität und Energieeinsparung, sondern auch das Bestreben, kostspielige Investitionen und unnötige Ausgaben zu vermeiden.

Die Erfahrung zeigt, dass eine umfassende und sorgfältige Prüfung der bestehenden Masten vor der Umsetzung eines LED-Ersatzprojekts nicht nur unerlässlich ist, sondern auch den Grundstein für eine nachhaltige und budgetschonende Projektrealisierung legt.

Die Mastprüfung, die mit innovativen, zerstörungsfreien Methoden durchgeführt wird, bietet eine solide Basis zur Bewertung der Strukturintegrität und Standfestigkeit. Diese kritische Bewertung erlaubt es, eine fundierte Entscheidung über den Erhalt oder Austausch der Masten zu treffen, was eine wesentliche Voraussetzung für die langfristige Planung und Budgetierung darstellt.

Durch den Erhalt bestehender Masten, wo immer dies sicher und praktikabel ist, können signifikante Kosten – oft in der Grössenordnung von Zehntausenden von Franken – eingespart werden, die sonst für Neubeschaffungen und Installationen anfallen würden. Darüber hinaus unterstreicht der bewusste Verzicht auf unnötigen Austausch die Verpflichtung zum verantwortungsvollen Umgang mit bestehenden Ressourcen.

spet.ch

Einblick in das moderne Mastprüfverfahren

Im Zuge der zunehmenden Notwendigkeit, die Infrastruktur nachhaltig und kosteneffizient zu gestalten, gewinnt die moderne Mastprüfung an Bedeutung. Das von der Spet eingesetzte Verfahren ermöglicht eine umfassende Zustandsanalyse bestehender Masten, ohne dabei auf schwere Maschinen oder umfangreiche Vor-Ort-Interventionen angewiesen zu sein.

Kernstück der Analyse ist die Eigenfrequenzmessung, kombiniert mit einem detaillierten Statikabbild der Masten. Diese Technik erlaubt eine präzise Bewertung sowohl des Mastkörpers als auch des Fundamentes und sichert die Trag- und Lagesicherheit gemäss den Anforderungen der EN40-Norm.

Hauptmerkmale des Prüfverfahrens:

  • Maschinenunabhängig: Die Durchführung der Prüfung erfordert keinen Einsatz von Maschinen oder Fahrzeugen, was den Prozess flexibel und umweltschonend gestaltet.
  • Zugang zu Fuss: Alle Prüfungen werden ausschliesslich zu Fuss durchgeführt, wodurch die Beeinträchtigung der Anlage und ihrer Umgebung minimiert wird.
  • Keine Vorabinformationen nötig: Das Verfahren ist so ausgelegt, dass keine vorherigen Informationen über die Masten benötigt werden.
  • Selbstständige Durchführung: Eine Begleitung durch den Betreiber der Anlage ist nicht erforderlich und reduziert dadurch den organisatorischen Aufwand.
  • Konformitätsprüfung: Es werden die Einhaltung der Normen EN40 und SIA261 gewährleistet und hohe Sicherheits- und Qualitätsstandards sicherstellt.
  • Umfassende Dokumentation: Die Ergebnisse der Prüfung werden detailliert dokumentiert, einschliesslich eines Standsicherheitsnachweises, der die langfristige Sicherheit gewährleistet.
  • Sanierungsempfehlungen: Bei Bedarf werden konkrete Empfehlungen für Sanierungsmassnahmen gegeben, die eine zielgerichtete Instandsetzung ermöglichen.
  • Vielseitigkeit: Das Verfahren eignet sich gleichermassen für Stahl-, Beton- und Holzmasten und ist somit breit einsetzbar.
  • Verborgene Mängel: Selbst versteckte Schäden können präzise identifiziert werden, was eine vollständige Bewertung der Masten und deren Gründung ermöglicht.
  • Berücksichtigung der Umgebung: Die geografischen Gegebenheiten wie Windzone und Geländekategorie fliessen in die Analyse ein und garantieren eine umfassende Beurteilung.