Ein Umbau, der sich lohnt

Themen wie Nachhaltigkeit und Energie haben in den vergangenen Monaten stark an Bedeutung gewonnen. Dabei spielt der Strom mit einem Anteil von einem Viertel am gesamten schweizerischen Energieverbrauch eine wesentliche Rolle. Auch das Einspar­potenzial ist dementsprechend gross, unter anderem auch in der Beleuchtung.

Beleuchtung
Quelle: Zumtobel

Steigende Stromkosten und eine drohende Stromlücke führen zu einem Umdenken in Sachen Beleuchtungssanierung. Dank effizienter LED und intelligenter Sensorik sind Energieeinsparungen von bis zu 80 Prozent möglich. Daraus resultieren markant tiefere Betriebskosten und je nach Strommix weniger CO2-Ausstoss. Ein weiterer Punkt, der für den Leuchtenumbau spricht: 2023 wurden alle konventionellen Lampen verboten. Konkret bedeutet dies, dass zum Beispiel in einem Büro, Lager oder Produktion defekte Lampen nicht mehr einfach ausgetauscht werden können. Ein entscheidender Grund mehr, nun rechtzeitig auf effiziente LED-Beleuchtung umzusteigen. Dies bedeutet zwar primär einen Investitionsaufwand, dabei muss jedoch festgehalten werden, dass mittlerweile zum Beispiel in der Industrie Amortisationszeiten von zwei Jahren absolut realistisch sind. Will man trotzdem nicht investieren, sind inzwischen Finanzierungsmodelle als Alternative möglich, bei denen der Anwender seine sanierte Lichtlösung mieten kann und mittels einer monatlichen fixen Rate bezahlt.

Bei der Sanierung von Fluoreszenzleuchten empfiehlt es sich in den meisten Fällen, die Leuchte als Gesamtes zu ersetzen. Ein Einsatz einer kompletten neuen LED-Lösung, idealerweise mit Sensorik und Steuerung, bietet eine längere Lebensdauer und die Möglichkeit der Integration von Notlicht und tageslichtabhängiger Dimmung bis hin zu IoT-fähigen Lösungen. Zudem wird die Lichtqualität deutlich verbessert und die Anlage gemäss den aktuellen Normen und Standards realisiert. Diese Kriterien sind durch den einfachen Lampentausch in den meisten Fällen nicht erfüllbar.

Einsparungen dank Tageslichtsteuerung

Realisierte Projekte beweisen, dass durch den Einsatz effizienter LED-Lösungen in Verbund mit intelligenter Steuerung und Sensorik ein grosses Stromsparpotenzial adressiert werden kann. Im Rahmen einer Studie von Energylight mit Unterstützung des Bundesamts für Energie wurde der Stromverbrauch einer sanierten tageslichtabhängig gesteuerten LED-Lichtlösung über mehrere Wochen im Winter gemessen und protokolliert. Es handelt sich dabei um zwei Sheddach-Produktionshallen der Firma SIG AllCap AG in Neuhausen mit 6100 m2 Fläche und einem 3-Schichtbetrieb.

Bei den alten, geschalteten Lichtbändern wurden die alten T8-Leuchten durch neue, dimmbare Tecton LED-Leuchten ersetzt und mit einem Tageslichtmesskopf auf dem Dach der Halle ergänzt. Ziel der Messung war, die Einsparung durch die Tageslichtsteuerung separiert zu messen und zu belegen. Das Resultat beweist klar die Wirksamkeit einer tages­lichtabhängigen Steuerung und Dimmung. Im 24-Stundenbetrieb (3 Schichten) wurden dank der Tageslichtsteuerung 23 Prozent Strom gespart. Betrachtet man nur den Tag zwischen 8 und 18 Uhr ist eine Einsparung von 53 Prozent belegt.

Die Beleuchtung bietet mit 12 % Anteil am Gesamt­stromverbrauch und einem adressierbaren Energiesparpotenzial von 50 % eine grosse Chance und ­Hebel zur Erreichung der ­gesetzten Sparziele.

Weitere Effizienzpotenziale

Zusätzlich zu der im Messprojekt erzielten Einsparung bieten moderne LED-Leuchten gegenüber der alten Fluoreszenz-Version zusätzliche Effizienzpotenziale. Verbindet man die tageslichtabhängige Steuerung und LED-Leuchten dort wo immer möglich mit zusätzlicher Bewegungssensorik oder Zeitsteuerung, sind grosse Energieeinsparungen möglich. Dieses Potenzial wird in der Praxis aber immer noch zu wenig genutzt, weshalb neue Förderprogramme und Standards dies vermehrt einfordern.

Mit den im Messprojekt erzielten Werten sind die Vorgaben gemäss SIA für Minergie und ProKilowatt Förderprogramme gut erreichbar. Beim erwähnten Industrieprojekt liegt das Resultat mit 27,9 kWh/m2 sogar nah beim Zielwert von 20 kWh/m2. Wie in diesem Beispiel bieten neue LED-Lösungen meist gute Chancen, Fördergelder zu erhalten. Eine Übersicht über die aktuellen Licht-Förderprogramme findet sich auf lightbank.ch.

Rechner
Mit dem Potenzialrechner können Interessierte sehr einfach nach SIA 387/4 errechnen, wie gross die Strom- und Kosteneinsparung für die gewählte Anwendung ist und ob Minergie und ProKilowatt-Kriterien erfüllt sind.
Quelle: Zumtobel

Klare Faktenlage

Dass die stets steigende Effizienz von LED-Beleuchtung ihre Wirkung in der Praxis erzielt, beweist die offizielle Statistik von Energylight/SLG im Auftrag des Bundesamts für Energie. So lag der Schweizer Stromverbrauch für Beleuchtung 2013 bei 8,5 TWh/a und im 2021 bei 6,5 TWh/a, eine Reduktion von 24 Prozent. Diese Entwicklung wurde flankiert durch einen jährlich stets wachsenden Anteil an LED-Beleuchtung, die die konventionellen Technologien Schritt für Schritt verdrängt. Trotzdem sind immer noch viele alte, ineffiziente Anlagen in Betrieb, die nun dringend saniert werden müssen, um das ganze Potenzial auszuschöpfen und der drohenden Stromlücke die Stirn zu bieten. Dabei hat der Anwender den Vorteil, durch eingesparten Strom seine Betriebskosten merklich zu senken – ein Effekt, der bei steigenden Energiepreisen an Bedeutung gewinnt.

Die Beleuchtungsbranche ist für diesen Schritt bereit und bietet nebst intelligenten LED-Lichtlösungen der neusten Generation auch ein breites Angebot an Services, Beratung und Tools. Mit dem Potenzialrechner sanierung.zumtobel.ch können Interessierte beispielsweise nebst diversen hilfreichen Links sehr einfach nach SIA 387/4 errechnen, wie gross die Strom- und Kosteneinsparung sowie das CO2-Äquivalent für die gewählte Anwendung ist und ob Minergie und ProKilowatt-Kriterien erfüllt sind. Ein Überblick über relevante Themen zur Sanierung von Beleuchtung findet sich zudem unter beleuchtungsanieren.ch.

zumtobel.com